Lean Management und Industrie 4.0 erfolgreich kombinieren
What you'll learn
- Sie können die historische Entwicklung von Industrie 4.0 und Lean Production einordnen.
- Sie wissen, wie sich digitale Zwillige evolutionär entwickelt haben.
- Sie wissen, was man unter einem digitalen Zwilling versteht.
- Sie können den Begriff digitaler Zwilling von digitalen Modellen und dem sogenannten digitalen Schatten abgrenzen.
- Sie können digitale Zwillinge anhand der Integrationstiefe einordnen.
- Sie wissen, welche Potenziale der digitale Zwilling über den Lebenszyklus von Produkten mit sich bringt.
- Sie kennen die grundlegenden Prinzipien und Inhalte von Lean Production und ganzheitlichen Produktionssystemen.
- Sie kennen die sich ergänzenden und widersprechenden Aspekte von Lean Production und Industrie 4.0.
- Sie können einordnen, welchen Einfluss Lean-Prinzipien auf Industrie-4.0-Technologien haben.
- Sie kennen ausgewählte Anwendungen und Beispiele, bei denen der digitale Zwilling einen Beitrag zu Lean-Ansätzen leistet.
Requirements
- Es gibt keine weiteren Voraussetzungen für diesen Kurs. Es handelt sich um einen Einführungskurs in das Themenfeld Industrie 4.0, Lean Production und Digitale Zwillinge.
- Sie brauchen einen Computer mit Internetzugang. Die fachlichen Details behandeln wir in den einzelnen Lektionen.
Description
In den letzten Jahrzehnten hat sich in der verarbeitenden Industrie ein Übergang von der handwerklichen Produktion zur Massenproduktion und von der Massenproduktion zur schlanken Produktion vollzogen. Die schlanke Produktion, die auf das Toyota-Produktionssystem zurückgeht, ist eine Philosophie, die darin besteht, Prozesse zu vereinfachen, um Verschwendung zu minimieren und Ressourcen zu maximieren. Heutzutage ist Lean Management allgemein als Best Practice für Fertigungsunternehmen auf der ganzen Welt anerkannt. Der Erfolg und die Akzeptanz von Lean Management bei der Verbesserung der Leistung und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sind so groß, dass die Umsetzung auch auf andere Sektoren außerhalb des verarbeitenden Gewerbes ausgeweitet wurde.
Da sich jedoch traditionelle Produktionssysteme durch die Einführung von Industrie 4.0-Technologien wie Internet der Dinge (IoT), Big Data, digitalen Zwillingen und künstlicher Intelligenz zu digitalisierten Produktionssystemen weiterentwickelt haben, stellen sich eine Reihe von Fragen. Werden Industrie 4.0-Technologien Lean-Prinzipien ersetzen oder werden sie nebeneinander existieren? Sind Lean- und Industrie-4.0-Technologien miteinander kompatibel und nutzen Synergien, oder sind sie divergent zueinander? Mit anderen Worten: Kann Lean mit dem digitalen Zeitalter Schritt halten und sich zu Lean 4.0 weiterentwickeln?
Dieser kompakte Einführungskurs beantwortet Ihnen genau diese Frage und ist in fünf Bereiche aufgeteilt. Zunächst starten wir mit einer kurzen historischen Einordnung und der Evolution von Industrie 4.0 und Lean Production. Wir schauen uns auch an, wie sich der digitale Zwilling über die Zeit entwickelt hat. Bei den Grundlagen legen wir den Schwerpunkt auf eine Kerntechnologie von Industrie 4.0. Wir betrachten, was man genau unter einem digitalen Zwilling versteht. Wir schauen uns auch an, welche Nutzenpotentiale über den Lebenszyklus existieren. Dann verschaffen wir uns einen Überblick, welche Arten von digitalen Zwillingen es gibt. Schließlich stellen wir in diesem Bereich auch den Bezug zu Lean Production und ganzheitlichen Produktionssystemen her. Im dritten Abschnitt schauen wir uns verschiedene Lean-Prinzipien und Industrie-4.0-Technologien an. Wir werden darauf eingehen, wo Industrie 4.0 und Lean Production kompatibel sind. Und wir werden auch aufzeigen, wo es gegebenenfalls Zielkonflikte gibt. Im vierten Abschnitt legen wir dann noch einmal gezielt den Schwerpunkt auf den digitalen Zwilling. Wir werden aufzeigen, welche Potenziale es dabei im Hinblick auf Lean Production in der praktischen Anwendung gibt.
Who this course is for:
- Dieser Kurs richtet sich sowohl an Studierende als auch an Praktiker. Teilnehmen kann also jeder mit Interesse an dem Themenfeld.
- Der Kurs eignet sich insbesondere für einen ersten Einstieg in das Themenfeld.
Instructor
Mario Boßlau ist Professor für das Fachgebiet Wirtschaftsingenieurwesen und akademischer Direktor des Smart Innovation Institutes. Als Studiengangsleiter ist er auch für die Masterstudiengänge „Digitale Transformation“ und „Wirtschaftsingenieurwesen“ verantwortlich. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in den Themenfeldern Geschäftsmodellentwicklung, Innovationsmanagement, Digitalisierung und Industrie 4.0.
Als Wirtschaftsingenieur umfasst sein Tätigkeitsfeld das Spannungsfeld zwischen Wirtschaft, Technologie und Digitalisierung. In der Forschung war er mehrere Jahre Leiter des Projektbereichs Lifecycle im DFG-Sonderforschungsbereich Transregio 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel“. Als Experte für smarte Geschäftsmodelle hat er national und international Auszeichnungen erhalten. Unter anderem ist er Träger des Gert-von-Kortzfleisch-Preises 2016 für seine Forschungstätigkeiten im Bereich der Entwicklung dynamischer Geschäftsmodelle und System Dynamics.
Darüber hinaus kann er auf mehrere Jahre Erfahrung in verantwortungsvollen Positionen in der Praxis im Innovationsmanagement in der Automobilindustrie und der Energiebranche zurückgreifen. Weiterhin war er in der Geschäftsleitung eines industriellen Dienstleistungsunternehmens tätig. Der Umgang mit Menschen und die Vermittlung von Wissen machen ihm sehr viel Spaß. Deshalb ist auch seit vielen Jahren als Dozent an verschiedenen staatlichen Hochschulen und Universitäten aktiv.
Mario Bosslau holds a professorship in industrial engineering and is academic director of the Smart Innovation Institute. As program director, he is also responsible for the master's programs "Digital Transformation" and "Industrial Engineering". His focus in research and teaching is on business model engineering, innovation management, digitalization and Industry 4.0.
As an industrial engineer, his field of activity covers the areas of business, technology and digitalization. In research, he was head of the lifecycle project area in the DFG Collaborative Research Center Transregio 29 "Engineering of Industrial Product-Service Systems" for several years. As an expert for smart business models, he has received national and international awards. Among others, he is the recipient of the 2016 Gert von Kortzfleisch Award for his research activities in the field of dynamic business model development and System Dynamics.
In addition, he can draw on several years of experience in responsible positions in practice in innovation management in the automotive industry and the energy sector. Furthermore, he worked in the management of an industrial service company. He very much enjoys dealing with people and imparting knowledge. That is why he has also been active for many years as a lecturer at various state colleges and universities.